
(Description below in English) Kommt es zu einem Unterfahrunfall bei dem wir tĂ€tig werden mĂŒssen, arbeiten wir – wie bei fast allen EinsĂ€tzen – gegen die Zeit. Kritisch ist die Auswahl des richtigen GerĂ€ts. Hier kommen drei Faktoren zum tragen:
Die Hubkraft muss stimmen. Knackpunkt sind oft die 10 Tonnen, das ist das Limit der klassischen hydraulischen GerĂ€te wie Rettungszylinder oder BĂŒffelwinde. Muss ich weniger als 10 Tonnen heben, sind diese GerĂ€te eine Option. Sind es mehr, so bleiben eigentlich nur noch Hochdruck-Kissen ĂŒbrig. Aus diesem Grund gehört das EinschĂ€tzen des Gewichts ganz klar zur Erkundung. Die Last auf der gesamten Dreifachachse eines Sattelzugaufliegers kann zwischen 5 Tonnen und 21 Tonnen liegen, je nach Beladung. Dann mĂŒssen wir noch den Winkel in Betracht ziehen, der Auflieger ist nicht komplett auf dem PKW, sondern eigentlich nur mit der linken HĂ€lfte. Ergo lasten in diesem Beispiel auf dem PKW zwischen 2 und 8 Tonnen, ein hydraulisches GerĂ€t kann also grundsĂ€tzlich in Betracht gezogen werden – insofern im Bereich der Achse angesetzt wird.
Der Ansatzpunkt fĂŒr das HebegerĂ€t ist schon eher tricky. Wo setzt man an, und ist das GerĂ€t dafĂŒr ausreichend dimensioniert? Ein hydraulisches GerĂ€t an einer Achse ansetzen ist ein no-go. Gerade mit Luftfederung muss man richtig weit nach oben drĂŒcken, um ĂŒberhaupt etwas zu erreichen, und ohne „abhauen“ wird’s schwer möglich sein. Es bleibt eigentlich nur der Rahmen. Nachteil der Hydraulik: man muss am GerĂ€t bedienen, ist bei einem Hebevorgang unter UmstĂ€nden unter der Last. Was auch zu beachten ist: wĂ€hlt man einen Ansatzpunkt vor dem PKW, steigt die erforderliche Kraft sehr schnell an, so dass die 10 Tonnen Hubkraft unter UmstĂ€nden nicht mehr ausreichen.
Und schlieĂlich: wie und wo unterbaue ich? Auch hier ist es nicht so einfach, einen Ansatzpunkt zu finden, also Platz um beispielsweise einen Kreuzholzstapel zu bauen, der auch noch stabil bleiben soll. Wir erinnern uns: maximal 1 Meter! Hier sieht man auch, warum es eminent wichtig ist, ausreichend RĂŒstholz mitzufĂŒhren.
Empfehlung: seht Euch die Bilder genauer an, und besprecht das bei Euch – wie wĂŒrdet ihr in diesem Fall mit dem Euch zur VerfĂŒgung stehendem GerĂ€t vorgehen?
Diese Bilder verwende ich mit freundlicher Genehmigung der Feuerwehr Weinsberg in der Ausbildung, weil man gerade diese Problematik sehr schön illustrieren kann. Teilnehmer tendieren oft zu verallgemeinern, typische Aussagen sind: „dann hebe ich den LKW an“ – OK, aber ich will’s schon ganz genau wissen: eben wo und womit und wieviel.
Zum Unfall selbst: Hier geht’s zum Einsatzbericht der Feuerwehr Weinsberg. Der LKW war unvermittelt aus der Spur gefahren und dem Ford einfach drĂŒber – der Fahrer kam mit „mittelschweren Verletzungen“ davon – GlĂŒck gehabt.

Dies ist ĂŒbrigens der „Standardeinsatz Big Lift“. Vorgabe in der Ausbildung: Anheben des LKW um ca. 40cm, mit AusrĂŒstung die im HLF mitgefĂŒhrt werden könnte, mit einer Gruppe, innerhalb von 15-20 Minuten.
This example illustrates the problems encountered in the case of an underride, in which the Fire Services must perform a Big Lift to extricate the driver of the car. Focussing on the lift itself, we have three issues to consider: first, which tool are we going to use for the lift? We need to know how much weight we want to lift, as this will also determine which tool is suitable. Hydraulics unsually allow us a lift of 10 tons, beyond this we will have to consider high pressure airbags.
Second, where do we place the lifting mechanism? Rams have a smaller footprint than airbags, but we can’t use them at the axles as these travel and are inherently unstable, so we are left with the frame of the trailer. If we set our ram in front of the car, then the weight to be lifted will increase dramatically.
Third, where do we use stabilisation, usually in the form of cribbing? If we are to build a crib stack, we need to understand where to place it, how much place it will take and the big question is: do we have enough cribbing material with us?